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Ararat

Meine Reise 1990 in die Osttürkei startete Sonntagnacht um 1 Uhr über Ulm nach München. Um 10 Uhr landeten wir in Istanbul, meiner Traumstadt, in der ich bereits vor 11 und vor 18 Jahren war. Nach einem Besuch von Rumeli Hisar und den Bosporus flogen wir nach Ankara.


Istanbul, Hagia Sophia


Rumeli Hisar

Von Ankara fuhren wir mit dem Bus weiter nach Erzurum und tags darauf über Jusufeli zum Kackar Tallager auf etwa 2000 Hm.


Fahrt nach Yusufeli und Kackar

Wir durchfuhren eine ungeahnt bunt blühende frühlingshafte Landschaft, später durch Flußoasen. Die erste Nacht mussten wir improvisieren, da wir Seesäcke mit einigen Zelten im Hotel vergessen hatten. Ich schlief unter freiem, sternenklaren Himmel. Der Bach rauschte laut, der Mond leuchtete fast voll, erst gegen Morgen wurde es etwas feucht vom Tau. Unser Busfahrer war zum Frühstück mit den zurückgelassenen Seesäcken wieder im Lager. Er war fast ununterbrochen die ganze Nacht hindurch gefahren. Eine ganz besondere Leistung für uns Fremde.


Zum Basislager am Kackar

Dreieinhalb Stunden wanderten wir zum Hochlager in 2800 m Höhe. Überall blühten die Wiesen und rauschten Bäche. Mein gestriger Durchfall von dem starken Tee war wieder vorüber. Schneereste reichten bis an den Rand des Lagerplatzes. Selbst nachts war es noch angenehm warm.

Für die 1100 Hm zum Gipfel des Kackar benötigten wir 6 gemütliche Stunden. Der Weg hinauf verlief in einer weiten, langen Schleife. Ein breiter Firnhang führt zum Gipfel (3937 m). Aber der Bergführer Ibrahim wählte lieber den Weg durch die Felsen und Geröll, einen Steinbruch hinauf. Er wollte auch zum Abstieg dort wieder hinab. Ich suchte mir einen anderen Weg über den Firnhang, holte den Luis ein, nahm das Ehepaar, das er am Seil hatte, mit, so dass Luis im Steinbruch zusätzlich sichern konnte.


Zum Kackar, 3937 m hoch

Am Tag darauf übernachteten wir in Jusufeli im Gästehaus der Stadt, das nun auch für Touristen geöffnet war. Früher durften dort nur hochkarätige Funktionäre und Ausländer übernachten und zur Jagd gehen. Das Abendessen in Jusufeli war hervorragend, die Gipfelfeier danach oben im Haus endlos mit viel Raki.


Jusufeli


Fahrt nach Kars

Kars war keine schöne Stadt, aber die Fahrt dahin führte durch eine bizarre Landschaft voller Farbe. Die Kuppel einer an der Straße gelegenen georgischen Kirche war 1982 bei einem Erdbeben teilweise eingestürzt. Danach wurden die Hügel sanfter, erinnerten an die Rhön. Die Ruinen von Ani lagen direkt an der russischen Grenze und stehen seit der Jahrtausendwende. Auf dem Weg nach Dogoubayazit stand der Ararat groß und klar im Himmel. So hatte ich diesen Berg nicht in Erinnerung. Vor 16 Jahren hatte ich keinen Gedanken daran verschwendet, je einmal da hinaufzusteigen, so fern und hoch schien mir der Gipfel, jenseits meiner Reichweite.



Der Ararat, 5137 m hoch


Dogoubayazit und Aufstieg zum Basislager

Zum Basislager stiegen wir - wie immer wenn es irgendwo sehr warm ist - natürlich in der größten Mittagshitze. Zweieinhalb Stunden ab 12:30 Uhr bis auf 2800 m.



Nahe dem Touristencamp befand sich ein Militärlager zum Schutz der Touristen gegen Terroristen und Diebe. In unserem Lager gab es sogar Bier, da man mit dem Jeep bis hierher fahren kann. Ein halboffenes, kühles Nomadenzelt dient als Speiseraum. Am Lagerfeuer sangen und tanzten die Türken. Auch die Ulmer kannten einige Lieder.



Ararat, am Basislager

Um 8:30 Uhr zogen wir in 4 Stunden hinauf zum Hochlager auf 4100 m. In der kommenden Nacht standen die ersten schon um 1 Uhr auf, da es sich bewölkte. Ich weiß nicht, warum jeder Aufbruch um diese Nachtzeit immer hektisch verläuft. Kurz nach 2 Uhr stolperten wir den Geröllhang hinauf. Es wurde bald hell und immer kälter. Oben blies ein eisiger Wind. Wir standen um 5:45 Uhr am Gipfel.

Mir war es schon lange nicht mehr so kalt. Wir gingen recht langsam und ich kam nie recht auf Betriebstemperatur. Es war stürmisch und bewölkt, es gab keine weite Aussicht, aber es war trotzdem schön auf diesem besonderen Gipfel stehen zu können.



Aufstieg zum Ararat und am Gipfel

Der Abstieg zum Bus dauerte. In Dogoubayazit gab es ein Mittagessen.


Freitagfrüh fuhren wir mit dem Bus 270 km nach Erzurum und flogen von dort in eineinviertel Stunden nach Istanbul. Nach dem Abendessen spazierten wir durch Aksaray und Kumkapi. Ich spürte schnell wieder den besonderen Reiz Istanbuls.



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