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China - Peking, Xiang, Shanghai 1999

Zwei große Zufälle führten die Renate und mich zusammen: Die Renate sprang für eine Reiseteilnehmerin ein, die nicht mitreisen konnte. So war auch Renate's Freundin Inge ein wenig daran beteiligt, Renate zu begeistern dass sie da mitfuhr. Das war ihre weiteste Reise bisher. Bei der Volkshochschule in Landau/Südpfalz hatte ich mich zu einer Reise nach China angemeldet. Die Sigrid buchte auf meine kurzfristige Anfrage für mich den letzten Teilnehmerplatz.

Ich ging nicht mehr mit dem Nebengedanken auf eine Reise, dort vielleicht doch eine Lebenspartnerin zu finden. Diesen Gedanken hat ein Alleinstehender ja doch irgendwie immer im Hinterkopf. Jetzt kam ich da als Nichtpfälzer zu dieser Reisegesellschaft. Und niemand wusste mich einzuschätzen. Es regelte sich alles nach und nach. Ich war zuerst einmal kein Tänzer in der Bar in Peking für genauso alleinstehende Damen unserer Reisegruppe. Ich stand gelegentlich immer einmal irgendwo und bemühte mich ein Bier zu finden, auch an einem chinesischen Kiosk. So kam ich locker und unbeschwert durch die Tage. Es waren wirklich für mich befreite Tage. So ist das vielleicht: Wenn man nicht mehr sucht, hat man mehr Glück etwas zu finden.


Nach 9 Stunden Flugzeit erreichten wir gegen 10 Uhr Peking. Dazu kam eine Zeitverschiebung von + 6 Std. Am Nachmittag schauten wir uns den Himmelstempel an und den Platz des Himmlischen Friedens. Am nächsten Morgen fuhren wir zu den Gräbern der Ming-Dynastie.


Himmelstempel - Eingang zu den Ming-Gräbern

Am Nachmittag fuhren wir zur Chinesische Mauer. Ein kleiner Teil der Mauer ist für Touristen zugänglich. Aber erst kurz vor Ende der Besuchszeit gab es weniger Touristen. Auch die Händler packten ihre Waren ein. Erst da konnte man etwas ungestörter umhergehen. Abends besuchten wir eine "Chinesische Oper".




Peking-Oper (Fotos: Renate Brosam)

Der Kaiserpalast in der Verbotenen Stadt ist sehr weitläufig. Da brauchten wir zweieinhalb Stunden zur Besichtigung. Mit all den Erklärungen.


Der Lama-Tempel ist besonders schön. Unsere örtliche Reiseleiterin in Peking war wirklich perfekt. Sie sprach sehr offen trotz des uns zugeteilten "Spions" der Regierung. Ich fragte sie einmal, ob man den Dalai Lama verhaften würde, wenn er aus seinem Exil nach Tibet zurück käme. Sie meinte, dass die chinesische Regierung sich das nicht mehr erlauben würde.


Xiang steht für die einzigartige Terracotta-Armee. Tausende Krieger hat man damals in Lebensgröße dargestellt und jeder davon mit einem anderen Gesicht. In diesen heiligen Museumshallen darf niemand fotographieren. Der Bauer, der damals die Terracotta-Armee entdeckt hat, saß noch im Eingangsbereich und signierte Bücher.


Nach dem Abendessen in unserem noblen Hotel wollen wir (4 Frauen und ich) noch ein wenig in die Stadt gehen. Wir fassen uns Mut und ziehen los. Es ist nicht weit bis zu einem grösseren Platz, wo uns eine junge Frau anspricht, ob sie uns helfen kann. Sie ist Studentin, spricht gut englisch und wir erklären, dass wir noch ein Lokal suchen, wo wir etwas trinken können. Sie wirkt so unbekümmert und offen, dass wir uns nahezu bedenkenlos ihrer Führung anvertrauen. Wir gehen in eine Seitengasse, die wirklich sehr chinesisch aussieht. In einem Lokal werden wir ganz besonders zuvorkommend bedient. Wir erhalten auch noch einige kleine Fleischspiesse, die hervorragend schmecken, auch wenn ich ein paar mitessen muss, weil sich nicht jeder getraut. Natürlich ist die Renate da schon dabei. Alle haben einen lustigen Abend und die chinesiche Studentin nennt mich schliesslich den "monkey king", weil ich so viele Haare an den Armen habe und sie mich für den "Chef" der Damentruppe hält. Sie meint, dass ich ihr hoffentlich deswegen nicht böse sei. Danach führte sie uns noch in ihre Kunstschule, nicht weit von diesem Lokal. Und sie zeigte uns wunderschöne, in dieser Schule hergestellte Bilder, von denen wir einige erstanden.


Ich hatte mich zu dem Tisch hingezogen, wo die Renate, Inge und noch einige saßen, die etwas lebhafter waren. Außerdem trank die Inge kein Bier, die Renate selten. Da jeder nur ein Glas Bier erhielt pro Abendessen, übertrugen die beiden mir ihre Ration und so war ich gut aufgehoben. Ich dachte: Die Renate könnte mir gefallen.


Shanghai

Shanghai war unser letztes Ziel und die allergrößte Überraschung für uns. Ich hatte auch nicht mit dieser Skyline gerechnet. Der Bund - die Flaniermeile der Leute auf der anderen Seite des Flusses - ist der Gegensatz dazu.


Shanghai, Bund

In Shanghai fing alles an. Als Renate und ich am Bund entlang spazierten, kamen wir zwei alleine ins Gespräch. Die Reiseleiterin hatte Mühe in dem Trubel ihre Gruppe nicht zu verlieren. Renate und ich gingen gedankenlos den Menschen nach über eine Strassenbrücke. Wir bemerkten gar nicht, dass wir verkehrt waren. Plötzlich lief uns Sigrid nach und holte uns zurück. Wir hätten noch nicht einmal den Namen unseres Hotels gewusst. Und unser Handy in China? Kein Gedanke.


Shanghai, Musical: Performance of the Tang-Dynasty (Fotos: Sigrid Gensheimer)

Nach der Theater-Aufführung am Abend gingen einige wenige Standhafte in das unserem Hotel benachbarte Hard Rock Cafe. Mir wurde klar: Wenn ich jetzt nicht mit der Renate tanzte, hatte ich sie wohl verloren. Alles gut.




Shanghai, Lama-Tempel




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